Lübeck, 17.03.2021
Neue Impulse f¨¹r Joseph Joachim-Forschung am ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Institut
Joseph Joachim, einem der bedeutendsten Musiker des 19. Jahrhunderts, ist am Brahms-Institut der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) ein Teil der Forschung und Sammlung gewidmet. Dieser Schwerpunkt erh?lt nun durch kostbare Neuerwerbungen und ein Dissertationsprojekt neue Impulse. Passend dazu gibt die SWR2-Musikstunde vom 22. bis zum 26. M?rz, die Institutsleiter Wolfgang Sandberger moderiert, Einblicke in Werk und Leben des ber¨¹hmten Geigers, Komponisten und Brahms-Freundes.
Die ×ãÇòappÅÅÐаñer Musikwissenschaftler leisten einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Vermittlung des Schaffens von Joseph Joachim (1831¨C1921). Neben Brahms haben Robert Schumann, Max Bruch und Anton¨ªn Dvo?¨¢k dem Geiger Violinkonzerte gewidmet. Eine kostbare Bildskulptur und ein Konvolut von 18 Briefen und Albumbl?ttern bereichern nun die Sammlung des Brahms-Instituts an der MHL. Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts an der MHL erl?utert: ?Joseph Joachim ist sehr viel mehr als ?nur¡® der engste Brahms-Freund: Als international agierender Geiger und Gr¨¹ndungsdirektor der K?niglichen Musikhochschule in Berlin geh?rt er zu den pr?genden Musikern seiner Zeit. Ich freue mich, dass unser Forschungsschwerpunkt ?Joachim¡® durch die Sammlungsst¨¹cke und das Dissertationsprojekt neue Impulse erf?hrt.¡°
Die beeindruckende Bildskulptur von fast einem Meter Breite gelangte als Schenkung der Urenkelin Joachims, Margarethe Stock nach ×ãÇòappÅÅÐаñ. Das Gips-Relief mit Kupfer¨¹berzug zeigt den Geiger an seinem plastisch herausgearbeiteten Instrument. Wenn die derzeit laufenden Restaurierungsarbeiten in der ×ãÇòappÅÅÐаñer Villa Brahms abgeschlossen sind, findet das Relief seinen festen Platz in der Dauerausstellung des Instituts. Zur Pr?sentation ist ein Festakt mit einem moderierten Konzert geplant. Zudem konnte das Brahms-Institut ein Konvolut mit 18 bisher unbekannten Briefen und Albumbl?ttern erwerben. Es umfasst private und gesch?ftliche Korrespondenz, die Joseph Joachim mit gestochen klarer Handschrift selber verfasst oder am Ende seines Lebens diktiert hat. Die Briefe, die unter anderem an Theodor F¨¹rchtegott Kirchner und Florence May gerichtet sind, bieten einen aufschlussreichen Einblick in Joachims Leben als Violinvirtuose. Besonders interessant ist ein Albumblatt aus dem Jahre 1884, auf dem Joachim, der als Pionier der Wiederentdeckung von Bachs Solo-Violinwerken gilt, Takte aus dem ?Largo ma non tanto¡° (BWV 1043) von Johann Sebastian Bach zitiert.
Passend zum Joachim-Schwerpunkt des Instituts widmet Wolfgang Sandberger, langj?hriger Moderator im ARD-H?rfunk, Joseph Joachim unter dem Motto ?Geiger. Komponist. Brahms-Freund¡° vom 22. bis zum 26. M?rz eine ganze Themenwoche der SWR2 ?Musikstunde¡°. Als besondere Rarit?t sind dabei Tonaufnahmen mit Joachim von 1903 zu h?ren. Die f¨¹nf Folgen der Musikstunde werden von Montag bis Freitag zwischen 9 und 10 Uhr live auf SWR2 ausgestrahlt und sind im Anschluss in der Mediathek des Senders nachzuh?ren.
Auch das Dissertationsprojekt von Christoph Arta bereichert die Joachim-Forschung. Der 24-j?hrige Schweizer Musikwissenschaftler hat ¨¹ber das Zentrum f¨¹r Kulturwissenschaftliche Forschung ×ãÇòappÅÅÐаñ (ZKFL) im Rahmen des ?×ãÇòappÅÅÐаñer Modells? gerade seine T?tigkeit als Volont?r und Doktorand am Brahms-Institut aufgenommen. Er wird Joachims Wirken an der Schnittstelle von Hochschulwesen, Konzertorganisation, Komposition und Interpretation erforschen mit einem Schlaglicht auf die bis heute nachwirkenden Strukturen des damaligen Musiklebens.
Wie sich Forschung und Musikpraxis in ×ãÇòappÅÅÐаñ verzahnen, zeigt unter anderem das neue CD-Projekt ?Friendship¡° der MHL-Professorin Lena Eckels (Bratsche) mit Sophie Harmsen (Mezzosopran) und Simone Wolff (Klavier), das sich der Freundschaft der beiden gro?en Musiker Brahms und Joachim widmet und vom Brahms-Institut mit fachlicher Expertise unterst¨¹tzt wurde. Die Aufnahme mit Werken beider Komponisten erscheint im April 2021 bei gwk Records.
Der Sammlungsschwerpunkt ?Joachim¡® am Brahms-Institut der MHL umfasst wertvolle Musikhandschriften, Fotografien und unz?hlige Briefe, darunter die etwa 900-teilige Korrespondenz Joachims an seinen ?ltesten Bruder Heinrich und dessen Frau. Der Teilnachlass Joseph Joachims wurde mit F?rderung der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG von 2016 bis 2018 bibliothekarisch erschlossen und digitalisiert. Die Digitalisate und Brief¨¹bertragungen sind ¨¹ber die Website www.brahms-institut.de der ?ffentlichkeit zug?nglich.
Lübeck, 19.03.2021
1to1Concerts starten wieder mit neuen Konzertorten und Musizierenden
Die ×ãÇòappÅÅÐаñer 1to1Concerts der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) gehen in der letzten M?rzwoche erneut an den Start. In der durch die Pandemie bedingten Pause hat das MHL-Team weitere Angebote vorbereitet: So konnten weitere Musizierende und vier neue Spielorte, unter anderem das Behnhaus Dr?gerhaus und die Katharinenkirche f¨¹r die Minikonzerte in der ×ãÇòappÅÅÐаñer Altstadt gewonnen werden.
In der vergangenen Saison verbuchten die 1to1Concerts mit ihren rund 10-min¨¹tigen eins-zu eins-Begegnungen zwischen Musiker und Zuh?rer gro?en Erfolg. 300 Minikonzerte fanden an neun verschiedenen Spielorten auf der ×ãÇòappÅÅÐаñer Altstadtinsel statt. Fast alle angebotenen Termine waren dabei ausgebucht. Aktuell geh?ren 18 Musikstudierende aus zehn Instrumentalklassen der MHL zum 1to1-Concert-Team, darunter Streicher, Bl?ser und Schlagzeuger. Ein Team aus Studierenden, zu denen Daniel Burmeister, Emilie Dupont, Sophie Rasmussen und Anna-Lea Rebholz (alle Viola, Prof. Pauline Sachse) sowie Lisa Wegmann (Klarinette, Prof. Sabine Meyer) geh?ren, organisiert die Konzerte.
Ein er?ffnender Blickkontakt ist der Impuls f¨¹r ein sehr pers?nliches Konzert, das eine ungew?hnliche und f¨¹r beide Seiten intensive Erfahrung erm?glicht. Es ist ein musikalisches ?Blind Date¡°, denn auf welchen Musiker die Zuh?rer treffen, ob ein auskomponiertes Werk oder eine freie Improvisation aus dem Blickkontakt erw?chst, bleibt eine ?berraschung. F¨¹r die Musikstudierenden der MHL ist das Auftreten eine pr?gende musikalische Erfahrung. Bratschistin Anna-Lea Rebholz erz?hlt: ?Es ist sowohl f¨¹r Zuh?rende als auch f¨¹r Musizierende ein besonderer Moment, die Musik gemeinsam zu erleben. Durch den Blickkontakt zu Beginn und die dadurch entstehende Verbindung zum Gegen¨¹ber ist es jedes Mal ein wirklich starkes Erlebnis. Als Musikerin geben mir diese Konzerte sehr viel Energie.¡°
Die jungen Interpreten bekommen positives, oft bewegendes Feedback, wie das einer ×ãÇòappÅÅÐаñer Zuh?rerin: ?Die Geigerin so nahe in ihrem Spiel mit dem Instrument mitzuerleben, ist ein beinahe himmlisches Geschenk. Die pers?nliche Aufmerksamkeit und selbst ?bespielt¡° zu werden, hat in meinem K?rper etwas fast Heilsames hervorklingen lassen.¡° 2.500 Euro Spendengelder spielten die Minikonzerte bisher ein, die ¨¹ber die F?rderergesellschaft der MHL direkt an bed¨¹rftige Studierende weitergereicht wurden.
Die 1to1Concerts schaffen ein buntes Mosaik neuer Konzertorte, beleben die Kulturlandschaft und ×ãÇòappÅÅÐаñer Gesch?fte. Bundesweit gibt es Initiativen von Profi-Orchestermusikern, die bereits rund 4.000 1to1concerts auf Initiative von Stephanie Winker, Franziska Ritter und Christian Siegmund umgesetzt haben. Ausschlie?lich in ×ãÇòappÅÅÐаñ werden die 1to1concerts durch Studierende einer Musikhochschule gestaltet. Sie sind ein ?Kulturfunke¡°-Projekt des Kulturtreibhauses, erm?glicht durch die F?rderung der Possehl-Stiftung ×ãÇòappÅÅÐаñ.
Eine Buchung ist ¨¹ber die Website www.1to1concerts.de m?glich. Termine f¨¹r die neuen Konzertorte Behnhaus Dr?gerhaus und Katharinenkirche k?nnen zurzeit noch nicht ver?ffentlicht werden. Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden an die F?rderergesellschaft der MHL unter dem Stichwort ?1to1Concerts¡° sind jedoch willkommen.
Lübeck, 30.03.2021
Komponistin Katharina Rosenberger neue Professorin in ×ãÇòappÅÅÐаñ
Die Komponistin Katharina Rosenberger ist auf die Professur f¨¹r Komposition an der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) berufen worden. Katharina Rosenberger, die zu den f¨¹hrenden Komponistinnen ihrer Generation z?hlt, ¨¹bernimmt zum Sommersemester die internationale Kompositionsklasse an der MHL.
Die Schweizerin folgt damit Prof. Dieter Mack nach, der nach 18-j?hriger T?tigkeit an der MHL in den Ruhestand geht. Katharina Rosenbergers Werke sind interdisziplin?r angelegt und beziehen bildende Kunst, Video und Theater ein. In ihren ¨¹berwiegend kammermusikalischen Werken setzt sie ungew?hnliche Instrumentenkombinationen ein, oft mit einer Hauptrolle f¨¹r die menschliche Stimme und unter Mitwirkung von Tanz, Licht und Elektronik. Am liebsten entwickelt sie ihre Arbeiten in der Zusammenarbeit mit anderen K¨¹nstlerinnen und K¨¹nstlern. Sie lockt ihr Publikum gerne an ungew?hnliche Orte und wirft traditionelle Erwartungen zur Auff¨¹hrungspraxis dabei ¨¹ber den Haufen.
Die 1971 in Z¨¹rich geborene Klangk¨¹nstlerin studierte am Berklee College of Music in Boston, an der Londoner Royal Academy of Music sowie an der Columbia Universit?t New York bei Tristan Murail, wo sie ihren "Doctor of Musical Art" erwarb. Zw?lf Jahre unterrichtete sie Komposition und Klangkunst an der University of California in San Diego und wurde dort 2018 zur Professorin ernannt. Mit einem gro?en Koffer als Begleiter lebte und arbeitete sie in st?ndigem Wechsel zwischen Kalifornien und Europa. Rosenbergers Kompositionen, Musiktheater und Installationsarbeiten waren und sind auf vielen zeitgen?ssischen deutschen und internationalen B¨¹hnen zu erleben, wie unter anderem beim Warschauer Herbst, den Wittener Tagen f¨¹r Neue Kammermusik, Heroines of Sound (Berlin) und ZeitR?ume Basel sowie in Konzerten in der Schweiz, in ?sterreich, Deutschland und in den USA. Im Sommer 2020 ¨¹bernahm Rosenberger zusammen mit Lisa Nolte und Julie Beauvais die Gesamtleitung des neuen Musikfestivals SONIC MATTER f¨¹r zeitgen?ssische und experimentelle Musik der Stadt Z¨¹rich, das nach dreij?hriger Pilotphase vom 2. bis zum 5. Dezember erstmals an den Start geht.
Rosenberger wurde f¨¹r ihre Klangkunst vielfach pr?miert: 2019 wurde sie mit dem "Guggenheim Fellowship" New York ausgezeichnet. Ihre Installationskunstwerke "Room V" (2007) und "Viva Voce" (2013) erhielten den "Mediaprojects Award" des schweizerischen Bundesamtes f¨¹r Kultur. Sie ist Preistr?gerin des Sony Scholar Awards und des Hellman Fellowships (San Francisco) und erhielt verschiedene Kompositionsauftr?ge der Ernst von Siemens Musikstiftung in M¨¹nchen. Ihre Portrait-CD "Texturen" (Hat Hut Records) wurde mit dem namhaften "Aaron Copeland Recording Grant" New York ausgezeichnet und 2012 in die Bestenliste zum Preis der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen.
Ihren Studierenden m?chte Katharina Rosenberger Mut, Beharrlichkeit und Freude an der Arbeit vermitteln. In ×ãÇòappÅÅÐаñ freut sie sich auf die Menschen, den Wind, die nahe Ostsee und darauf, das Musikschaffen an der MHL innovativ mitzugestalten. Ihre Komposition "Blur" ist beim Brahms-Festival, das vom 1. bis zum 9. Mai unter dem Motto "Fr¨¹hlingserwachen!" stattfindet, am 4. Mai um 19.30 Uhr im Gro?en Saal der MHL, alternativ im Streaming-Kanal der MHL zu h?ren. Weitere Informationen unter www.krosenberger.ch und https://soundcloud.com/chrrroseberger.
Lübeck, 31.03.2021
Neue Ausgabe von "GP ¨C Nachrichten aus der Gro?en Petersgrube"
Die Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) hat die zweite Ausgabe ihrer Hochschulzeitung "GP ¨C Nachrichten aus der Gro?en Petersgrube" herausgegeben. Die MHL gibt darin Einblick in ihre aktuelle Ausbildung, ihren Proben- und Studienalltag sowie in aktuelle Projekte.
In der neuen Ausgabe der Hochschulzeitung "GP" ist dem Brahms-Festival, das die MHL vom 30. April bis zum 9. Mai unter dem Motto "Fr¨¹hlingserwachen!" feiert und der Orgel als Instrument des Jahres ein Hauptteil der 28 Seiten gewidmet. Es gibt Kurzinterviews mit dem Projektleiter des Brahms-Festivals Wolfgang Sandberger, dem Gastdirigenten Stefan Geiger sowie der neuen Kompositionsprofessorin Katharina Rosenberger. Weiterhin steht ×ãÇòappÅÅÐаñ mit seiner renommierten Ausbildung f¨¹r Kirchenmusiker im Fokus und die Frage, wie ein Kirchenmusikstudium im 21. Jahrhundert aussehen kann.
Mit der Hochschulzeitung "GP", die im Oktober 2020 erstmals erschienen ist, will die MHL weiterhin ?ffentlichkeit herstellen und Freunde und F?rderer ¨¹ber ihre Arbeit informieren - auch wenn ?ffentliche Veranstaltungen zurzeit noch ausfallen m¨¹ssen. "GP" soll k¨¹nftig zweimal im Jahr zum Semesterbeginn herauskommen mit aktuell einer Auflage von 30.000 Exemplaren.
Die Hochschulzeitung liegt vor der MHL in der Gro?en Petersgrube und bei Kulturpartnern im ganzen Land aus und erscheint als Beilage in der Zeitung. Die aktuelle Ausgabe kann auch online abgerufen werden unter www.mh-luebeck.de/hochschule/kommunikation/gp-nachrichten-aus-der-grossen-petersgrube/.
Lübeck, 27.04.2021
×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Institut pr?sentiert erste digitale Ausstellung: ?Johannes Brahms ¨C Beziehungszauber¡°
Das Brahms-Institut an der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) pr?sentiert ab Freitag, 30. April seine erste digitale Ausstellung ?Johannes Brahms ¨C Beziehungszauber¡°. Sie er?ffnet das diesj?hrige Brahms-Festival an der MHL, das mit Konzerten vom 1. bis zum 9. Mai unter dem Motto ?Fr¨¹hlingserwachen!¡° stattfindet. Die Schau widmet sich den vielf?ltigen Beziehungen des Komponisten zu engen Vertrauten, nahestehenden K¨¹nstlerpers?nlichkeiten und nicht zuletzt zu seinen Verehrerinnen und von ihm bewunderten Frauen.
Die hochwertigen Exponate aus der Sammlung des Brahms-Instituts sind zum Teil interaktiv erlebbar: So kann im Adressb¨¹chlein von Brahms gebl?ttert, eine Notiz auf der R¨¹ckseite von Fotografien entdeckt oder Musik zu den gezeigten Noten geh?rt werden. Rund 60 wertvolle Musikhandschriften, Widmungswerke, Briefe und Fotografien aus der ×ãÇòappÅÅÐаñer Sammlung zeichnen das Beziehungsgeflecht rund um den Komponisten Johannes Brahms nach.
?In Zeiten der Pandemie, in Zeiten der eingeschr?nkten Kontakte, ohne Reisen zu Freunden und Verwandten, ohne gemeinsame Konzert- oder Museumsbesuche ist ?Beziehungszauber¡® ein Sehnsuchtswort. Die erste digitale Ausstellung des Brahms-Instituts an der MHL widmet sich daher ganz bewusst den vielf?ltigen Beziehungen des Komponisten¡°, so Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts. Mit der Schau bietet das Brahms-Institut w?hrend der aktuellen Pandemiesituation und der bis Sommer 2021 andauernden Restaurierungsarbeiten eine M?glichkeit, Brahms in seinem Beziehungsgeflecht neu zu begegnen: das Bl?ttern in Autografen, der Blick auf die R¨¹ckseite einer Fotografie, das H?ren von Musik beim Betrachten historischer Noten ¨C was bei Exponaten ?hinter Glas¡® nicht m?glich ist, wird in der virtuellen Ausstellung ?Beziehungszauber¡° nun sinnlich erfahrbar.
Mit der Ausstellung geht das Brahms-Institut zudem einen n?chsten wichtigen Schritt seiner seit 2003 verfolgten Digitalisierungsstrategie. Aus dem Zusammenspiel der Exponate ergibt sich ein dynamisches Brahms-Bild, das durch den Blick auf sein Netzwerk neue, auch ¨¹berraschende Konturen erh?lt. Die Besucherinnen und Besucher begegnen wichtigen Freunden und F?rderern auf dem Lebensweg des Komponisten: dem Geiger Joseph Joachim, dem Ehepaar Schumann, dem Dirigenten Hans von B¨¹low oder dem Maler und Bildhauer Max Klinger. Auch zahlreiche Bildnisse von Frauen, f¨¹r die der zeitlebens unverheiratete Brahms schw?rmte, hat er in seiner Fotosammlung verwahrt.
Der ?Beziehungszauber¡° entfaltet sich auch in Widmungskompositionen engster Vertrauter wie Joseph Joachim und Clara Schumann und Kollegen wie Johann Strauss, Hans Huber und Carl Reinthaler. H?ufig beziehen sich die Brahms¡¯ gewidmeten Werke auf bevorzugte Gattungen oder popul?re Werke des Komponisten, wie etwa seine ?Ungarischen T?nze¡° oder Walzer op. 39. Mit der ?Brahms-Phantasie¡° des symbolistischen Grafikers Max Klinger sind auch bedeutende grafische Arbeiten zu sehen, die von Brahms-Werken inspiriert wurden. Die Brahms-B¨¹sten schlie?lich, die sonst im gr¨¹nderzeitlichen Wintergarten der Villa Brahms pr?sentiert werden, zeigen den Komponisten, wie ihn bildende K¨¹nstlerinnen und K¨¹nstler verschiedener Epochen wahrgenommen haben: von den naturalistischen Bildnissen der Brahms-Zeitgenossen Tilgner und K¨¹chler ¨¹ber die Portrait-B¨¹ste von Ilse Conrat bis hin zu den neueren Darstellungen von Arno Breker (1975) und Milan Knobloch (2000).
Die digitale Schau ?Beziehungszauber¡° ist ab Freitag, 30. April um 12 Uhr ¨¹ber die Website www.brahms-institut.de zug?nglich.
Lübeck, 27.04.2021
Fr¨¹hlingserwachen beim 29. ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Festival
?Fr¨¹hlingserwachen!¡° hei?t es beim 29. Brahms-Festival, das die Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) vom 30. April bis zum 9. Mai veranstaltet. Nicht alle geplanten Konzerte k?nnen trotz bereits pandemiegerechter Formate realisiert werden, als Herzst¨¹ck des Festivals sind die abendlichen Themenkonzerte aus dem Gro?en Saal jedoch im MHL-Streaming zu erleben. Die Reihe ?Aufgeweckt¡° mit Morgenandachten in St. Jakobi ist aktuell f¨¹r Publikum in Pr?senz zugelassen und auch neue 1:1 Concerts erm?glichen pers?nliche Konzerterlebnisse.
Das Brahms-Institut an der MHL er?ffnet das Festival am 30. April mit seiner ersten digitalen Ausstellung ?Johannes Brahms ¨C Beziehungszauber¡°. Das Motto ?Fr¨¹hlingserwachen!¡° des diesj?hrigen Brahms-Festivals an der MHL steht nicht nur f¨¹r die programmatische Auswahl der Werke, sondern dokumentiert auch die Hoffnung der Festival-Macher, im Mai wieder gemeinsam Musik zu erleben.
Vorausschauend hat die MHL in diesem Jahr zahlreiche digitale Konzerte geplant: In acht aus dem Gro?en Saal live ¨¹bertragenen Themenabenden, die Dozierende und Studierende gemeinsam gestalten, sind von Fr¨¹hling und Aufbruch inspirierte Werke zu h?ren ? angefangen bei Gesualdo ¨¹ber ×ãÇòappÅÅÐаñ und Brahms bis hin zu zeitgen?ssischen Kompositionen. Projektleiter Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts und Professor f¨¹r Musikwissenschaft an der MHL, erl?utert: ?Etwas trotzig haben wir hinter das diesj?hrige Motto ein Ausrufungszeichen gesetzt, das zeigt, wie gro? unsere Sehnsucht nach einem musikalischen Fr¨¹hling ist, nach dem Erwachen aus dem pandemiebedingten kulturellen Winterschlaf. Die Musikerinnen und Musiker der MHL brennen alle darauf, endlich wieder f¨¹r Sie zu spielen.¡° 34 Konzerte unter dem Motto ?Fr¨¹hlingserwachen!¡° hatte die MHL vom 30. April bis zum 9. Mai an ¨¹ber zehn Spielst?tten in ×ãÇòappÅÅÐаñ vorbereitet. Die Pandemielage l?sst nur eine eingeschr?nkte Durchf¨¹hrung zu. Formate, f¨¹r die keine ?ffentlichkeit zugelassen ist, sollen als Lehrveranstaltungen mit Erfahrungsgewinn f¨¹r die Studierenden durchgef¨¹hrt werden. Besonders gro?e und aufw?ndig geplante Konzepte wie das Fensterkonzert und der Studierendenabend sollen in den Sommermonaten nachgeholt werden.
MHL-Pr?sident Prof. Rico Gubler erl?utert: ?Das Brahms-Festival ist ein wahrnehmbarer H?hepunkt im Studienjahr. Weniger sichtbar ist die Planung und das ?Ringen¡® aller Hochschulgruppen um die Programmgestaltung, die Arbeit an Partituren, an Texten und neuen Ideen. Somit haben wir viel vorw?rtsgebracht, geschafft und gelernt, bevor ¨¹berhaupt ein einziger Ton erklungen ist.¡°
Erste digitale Ausstellung am ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Institut
Zum Festival-Auftakt am 30. April pr?sentiert das Brahms-Institut an der MHL seine erste digitale Ausstellung ?Johannes Brahms ¨C Beziehungszauber¡°. Sie widmet sich den vielf?ltigen Beziehungen, die der Komponist zu engen Vertrauten, nahestehenden K¨¹nstlerpers?nlichkeiten und nicht zuletzt zu seinen Verehrerinnen und von ihm bewunderten Frauen gepflegt hat. ?ber 60 kostbare Exponate aus der Sammlung des Brahms-Instituts sind in der virtuellen Schau interaktiv erlebbar: So k?nnen Besucherinnen und Besucher digital im Adressb¨¹chlein von Brahms bl?ttern, Notizen auf den R¨¹ckseiten von Fotografien entdecken oder Musik zu gezeigten Noten h?ren.
Themenabende aus dem Gro?en Saal im MHL-Streaming
H?hepunkte der Festivalkonzerte sind wie in jedem Jahr die Themenabende, die jeweils um 19.30 Uhr live aus dem Gro?en Saal ¨¹bertragen werden. 75 MHL-Interpretinnen und -Interpreten beleuchten mit programmatisch gew?hlter Kammermusik verschiedene Aspekte des Erwachens und Aufbruchs. Unter dem Titel ?Eisblumen¡° (1. Mai) beginnt das Festival unter Moderation von MHL-Pr?sident Rico Gubler mit John Cages legend?rem ?4¡®33¡° quasi aus dem Nichts. ?Ferne¡° (3. Mai) stellt Klavierquintette von Mozart und Holliger einander gegen¨¹ber, hier ist auch der neue Hornprofessor Adri¨¢n Di¨¢z Mart¨ªnez erstmals zu h?ren. ?Rauschen¡° (4. Mai) pr?sentiert nicht nur Brahms ber¨¹hmtes, von einem Fr¨¹hlingspaziergang inspiriertes Horntrio, sondern mit ?Blur¡° f¨¹r siebenk?pfiges gemischtes Ensemble auch ein Werk der neuen Kompositionsprofessorin Katharina Rosenberger. Hier ist der neue Gitarrenprofessor Otto Tolonen an der E-Gitarre zu h?ren. ?Dis-Tanz¡° (5. Mai) l?dt mit Werken von Purcell, Brahms und Piazolla zum Tanz mit dem derzeit geb¨¹hrenden Mindestabstand, im ?Musenkuss¡° (6. Mai) sind Schubert-Lieder wie ?Fr¨¹hlingsglaube¡° und ?Der Hirt auf dem Felsen¡° die Klammer f¨¹r ein Kammermusikprogramm mit Klavier, Klarinette und Gesang. Das mit Musik, Schauspiel, Choreografien und Videoprojektionen inszenierte Konzert ?Nachtigall¡° (7. Mai) unter Projektleitung von Gesangsprofessorin Manuela Uhl sucht auf den Spuren des Fr¨¹hlingsboten mit dem bet?renden Gesang nach einer Gegenwelt. Im Konzert ?(Gem)einsam¡° (8. Mai) ist mit dem Scherzo der ber¨¹hmten FAE-Sonate zu h?ren, wie Brahms ¨¹ber die Einsamkeit reflektiert. Beim letzten Themenabend geht es schlie?lich mit ×ãÇòappÅÅÐаñs Gassenhauer-Trio ?Ins Freie¡° (9. Mai) in der hochkar?tigen Besetzung mit Sabine Meyer (Klarinette), Troels Svane (Violoncello) und Florian Uhlig (Klavier). Alle Abendveranstaltungen werden unter www.mh-luebeck.de live aus dem Gro?en Saal ¨¹bertragen.
Direktes Musikerleben bei Morgenandachten und 1:1 Concerts in ×ãÇòappÅÅÐаñs Altstadt
Zu den Morgenandachten unter dem Titel ?Aufgeweckt!¡° sind von Montag bis Freitag jeweils um 8.30 Uhr f¨¹nfzig Besucherinnen und Besucher in Pr?senz in St. Jakobi zugelassen. Im ?Jahr der Orgel¡° lassen Kirchenmusikstudierende der MHL dort den Tag mit Werken, Improvisationen und Texten von Langlais, Messiaen und von Kerll beginnen, in denen Vogelstimmen eine tragende Rolle spielen. Die erfolgreichen 1:1 Concerts, die von Studierenden der MHL koordiniert und durchgef¨¹hrt werden, sind in diesem Jahr ebenfalls Teil des Brahms-Festivals und erm?glichen durch das Pandemie taugliche Format ein direktes Musikerleben. Passend zu den Themenkonzerten sind an den neun Festivaltagen vom 1. bis zum 9. Mai insgesamt siebzig private Begegnungen an verschiedenen Orten in der ×ãÇòappÅÅÐаñer Altstadt geplant, einige davon auch Open-Air. Jedes 1:1 Concert ist eine ganz pers?nliche Live-Performance, die im Rahmen der Abstandsregeln und Gesetzesvorgaben m?glich ist. Studierende als Interpreten, Programmplaner und Koordinatoren In die Entstehung des Brahms-Festivals werden die Studierenden nicht nur als Interpreten, sondern auch als Programmplaner und Koordinatorinnen einbezogen, da diese Aufgaben als wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Ausbildung an der MHL angesehen werden.
Geplante Programmpunkte wie das Orchesterkonzert in der ×ãÇòappÅÅÐаñer Musik- und Kongresshalle oder die Streichquartett-Serie ?Lunchtime-Concerts¡° werden als reine Lehrveranstaltungen durchgef¨¹hrt. Aufw?ndig konzipierte Projekte wie der Studierendenabend ?Fr¨¹hlingsnacht¡° und ?Fenster auf!¡°, ein Konzert aus den Fenstern der Hochschulgeb?ude, sollen nachgeholt werden.
Die digitale Ausstellung ?Johannes Brahms ¨C Beziehungszauber¡° ist ab 30. April um 12 Uhr ¨¹ber die Website www.brahms-institut.de zug?nglich. Der Zutritt zu den Morgenandachten ist ebenfalls kostenfrei und ohne vorherige Registrierung m?glich. Die 1:1 Concerts k?nnen ¨¹ber die Website www.1to1concerts.de/luebeck/ kostenfrei gebucht werden. Weitere Informationen zum Brahms-Festival unter www.brahms-festival.de.
Lübeck, 27.04.2021
Von Vogelgesang ?Aufgeweckt¡° ¨C Studierende pr?sentieren Morgenandachten in St. Jakobi
?Aufgeweckt¡° hei?t die Reihe mit Morgenandachten, die Kirchenmusik-Studierende der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) im Rahmen des Brahms-Festivals vorbereitet haben. Jeweils um 8.30 Uhr pr?sentieren sie in St. Jakobi Improvisationen, Texte, Vokalmusik und Orgelwerke, die vom Vogelgesang inspiriert wurden.
Kirchenmusik-Studierende der MHL laden in der Reihe ?Aufgeweckt¡° im Rahmen des Brahms-Festivals von Montag, 3. Mai bis Freitag, 7. Mai t?glich zu einer Morgenandacht in St. Jakobi ein. Zu h?ren sind Improvisationen, Vokalmusik, Texte und Orgelwerke unter anderem von Johann Caspar von Kerll, Jean Langlais und Olivier Messiaen. Die Studierenden spannen damit einen Bogen von Vokalwerken mehrerer Epochen bis hin zu dem Vogelsang gewidmeten Werken. So wie Kerll sein ?Capriccio sopra il cucu¡° dem Ruf des Kuckucks widmete, lie? sich auch Olivier Messiaen von Vogelstimmen inspirieren.
?In der k¨¹nstlerischen Hierarchie sind die V?gel wahrscheinlich die gr??ten Musiker, die unseren Planeten bewohnen¡° ? dieses Zitat Messiaens spiegelt seine Leidenschaft f¨¹r die Tiere wieder, deren Stimmen er auf seinen Konzertreisen aufzunehmen pflegte. Zu h?ren sind von ihm die ?Chants d?oiseaux¡° (Vogelges?nge) sowie Teile aus den Werkzyklen ?Livre du Saint-Sacrement¡° (Buch der Eucharistie) und ?Messe de la Pentecote¡° (Pfingst-Messe) ? Beispiele daf¨¹r, wie Messiaen die Mysterien seines katholischen Glaubens mit der Natur zu verbinden wusste. Den Orgelwerken wird solistische und mehrstimmige Vokalmusik zur Seite gestellt: Es erklingen Werke von Georg Phillipp Telemann (Motette ?Selig sind die Toten¡°), Johann Sebastian Bach (Chor?le), Georg Friedrich H?ndel (Geistliche Arien) und Felix Mendelssohn Bartholdy (?Das ist der Tag des Herrn¡°), aber auch gregorianische Ges?nge und volkst¨¹mliche Melodien. Thematische Orgelimprovisationen und Texte verleihen jeder Andacht ein stimmiges Gesamtkonzept.
Die Andachten ?Aufgeweckt¡° I bis V finden von Montag, 3. Mai bis Freitag, 7. Mai t?glich um 8.30 Uhr in St. Jakobi statt. Der Zugang zu den rund 30-min¨¹tigen Andachten ist f¨¹r bis zu 50 Personen kostenfrei m?glich. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, jedoch eine Registrierung in St. Jakobi.