
Die Textvorlage stammt von Heinrich York-Steiner: Um 1900 erz?hlt er die tragikomische Geschichte des jüdischen Musikers Mendele Klesmer, der von Kindesbeinen an Trost in der Musik findet. Bis ihn eine Begegnung mit Wagners Oper ?Lohengrin? in eine existentielle Krise stürzt, begründet durch den offensichtlichen Antisemitismus Wagners, der auch in seiner Schrift ?Das Judentum in der Musik? zum Ausdruck kommt. Das Jewish Chamber Orchestra München, die auf jiddische Lieder spezialisierte S?ngerin Ethel Merhaut und der Schauspieler Stefan Merki aus dem Ensemble der Münchner Kammerspiele brachten das von Evgeni Orkin komponierte Klezmer-Singspiel eindrucksvoll auf die Bühne im Gro?en Saal: ein Zusammenspiel aus Erz?hlung, Gesang und Musik, in dem sich originale jiddische Lieder des osteurop?ischen Schtettls mit der Musik Richard Wagners verweben. Das JCOM untermalte Mendeles Gefühlswelt nicht nur musikalisch, sondern auch schauspielerisch: Mit wildem Getuschel und Gel?chter stellt das Orchester den Spott dar, dem Mendele in der jüdischen Gemeinde ausgesetzt war. Die Verbindung von Wort und Musik er?ffnete den Schülerinnen und Schülern Einblicke in das jüdische Leben und Denken des 20. Jahrhunderts und eine Auseinandersetzung mit einem Stück europ?ischer Kulturgeschichte.
2010 gestartet ? ist das Netzwerk MusiS der MHL mittlerweile auf über 50 Schulen mit rund 20.000 Schülerinnen und Schülern angewachsen und veranstaltet regelm??ig Projekte und gro?e Konzerte für Schulklassen der Region. Netzwerk-Koordinator ist Carl Philipp Drese, Kontakt unter CarlPhilipp.Drese@mh-luebeck.de.