Lübeck, 09.04.2024
?MusikPlus¡° ? neuer ×ãÇòappÅÅÐаñer Masterstudiengang f¨¹r Umstieg in Grundschullehramt
An der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) startet zum Wintersemester der neue Masterstudiengang ?MusikPlus¡°, der Studierenden aus k¨¹nstlerischen und k¨¹nstlerisch-p?dagogischen Bachelorstudieng?ngen einen Umstieg in die Grundschule erm?glicht. Der Masterstudiengang ist Teil des Ma?nahmenpakets ?MusikPlus¡°, mit dem die MHL und das Bildungsministerium Schleswig-Holstein dem Mangel an Musiklehrkr?ften begegnen wollen. Bewerbungen sind noch bis zum 1. Mai m?glich.
Mit dem neuen Baustein ?MusikPlus¡° m?chte die MHL mehr Studierende f¨¹r das Lehramt begeistern. Im ersten Schritt k?nnen sich Studierende aus k¨¹nstlerischen und k¨¹nstlerisch-p?dagogischen Bachelorstudieng?ngen k¨¹nftig in vier Semestern auf das Lehramt an Grundschulen vorbereiten. Mit dem neuen Studienangebot zielt die MHL erstmals auf das Berufsbild Grundschule und hat mit diesem Konzept zum Umstieg im ?Doppelfach Musik¡° bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal.
Entfallener oder fachfremd erteilter Musikunterricht stellt ein weitverbreitetes Ph?nomen dar, das eine umfangreiche kulturelle Bildung f¨¹r zuk¨¹nftige Generationen gef?hrdet. Der Bedarf an Lehrkr?ften im Fach Musik an Grundschulen ist bundesweit und auch in Schleswig-Holstein gro?. In Simulationen hat das Bildungsministerium die f?cherbezogenen Lehrkr?ftebedarfe f¨¹r den Zeitraum 2021 bis 2032 in Schleswig-Holstein ermittelt. Danach gibt es einen Bedarf an Neuanstellungen von 973 Personen, lediglich 65 Personen werden an den schleswig-holsteinischen Hochschulen ausgebildet.
Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien erl?utert: ?Die Musikhochschule ist ein starker Motor gegen den Fachkr?ftemangel im Fach Musik. Mit ?MusikPlus¡° er?ffnet sie neuen Zielgruppen einen Einstieg in den Lehrkr?fteberuf. Angesprochen sind Bachelor-Absolventinnen und ¨C absolventen, die einen k¨¹nstlerisch-p?dagogischen Abschluss anstreben und sich zugleich vorstellen k?nnen, sich ¨¹ber einen Quereinstieg f¨¹r das Grundschullehramt Musik zu qualifizieren. Das ist im Ergebnis ein doppelter Gewinn f¨¹r unsere Grundschulen: Sie erhalten eine Musiklehrkraft und zugleich eine Musikp?dagogin oder einen Musikp?dagogen. 2026 rechnen wir mit ersten ausgebildeten Lehrkr?ften ¨C und das wird sowohl die Quantit?t als auch die Qualit?t des Musikunterrichts verbessern.¡°
Das Projekt sei Teil des ?Handlungsplanes Lehrkr?ftegewinnung¡°, den die Landesregierung zusammen mit der ?Allianz f¨¹r Lehrkr?ftebildung¡° aufgelegt habe. ?MusikPlus¡° l?uft als Pilotprojekt ¨¹ber einen Zeitraum von f¨¹nf Jahren und wird bis 2028 mit j?hrlich 82.000 Euro vom Land gef?rdert.
Ministerin Prien: ?Die gute neue Nachricht ist: Das Land gibt weitere 250.000 Euro, sodass ?MusikPlus¡° zuk¨¹nftig als regul?rer BA- und Masterstudiengang und als Umstiegsmaster (1-Fachstudiengang) ausgebaut werden kann. Wir erweitern damit an der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ das Angebot f¨¹r Studierende auf Lehramt.¡°
Studierende im Masterstudiengang ?MusikPlus¡° kn¨¹pfen mit Lehrveranstaltungen, Seminaren und Praktika an ihre musikpraktischen Kompetenzen an und bauen sie f¨¹r die musikp?dagogische Arbeit mit Kindern im Grundschulalter aus. ?Die Kombination aus vertieften k¨¹nstlerischen Kompetenzen, die die Studierenden in ihrem Grundstudium erworben haben und die intensive p?dagogische Ausbildung im ?MusikPlus¡°-Master, wird die k¨¹nftigen MHL-Absolvierenden auszeichnen. Diese Kombination birgt ein gro?es Potential, um Kinder an den Grundschulen mit Musik zu erreichen¡°, erl?utert Prof. Annette Ziegenmeyer, die den Studiengang gemeinsam mit der Grundschul-Musikp?dagogin Anna Unger-Rudroff entwickelt hat. Zentrale Bestandteile sind Schulpraktika, die Studierende an den Schulen der Umgebung studienbegleitend absolvieren. Auch eine Grundbildung in den F?chern Deutsch und Mathematik geh?rt zum Studienangebot, damit die Studierenden f¨¹r ihre sp?tere Berufspraxis breit aufgestellt sind. ?MusikPlus¡°-Absolvierende sind k¨¹nftig sogar doppelt qualifiziert: Mit dem Gesamtpaket ?MusikPlus¡° k?nnen sie zus?tzlich eine berufsbef?higende Bachelorqualifikation im Bereich ?Elementare Musikp?dagogik¡° (EMP) erwerben.
Neben neuen Studien- und Weiterbildungsangeboten geh?ren Ma?nahmen der Vernetzung und Kooperation verschiedenster Institutionen zur Musiklehrkr?ftebildung, wie unter anderem die ?Allianz f¨¹r Lehrkr?ftebildung¡° und das Landesprogramm ?Schule im digitalen Zeitalter¡°. Neu ist ebenfalls eine an der MHL angesiedelte ?Koordinationsstelle zur Lehrkr?ftegewinnung¡° (Musikbotschafter*innen), die die zahlreichen Ma?nahmen und Akteure miteinander vernetzen, Informationsveranstaltungen und Schulaktionen durchf¨¹hren und studentische Musikbotschafterinnen und -Botschafter an Schulen entsenden soll.
Der Studiengang und seinen Zulassungsvoraussetzungen sind auf der MHL-Website unter www.mh-luebeck.de zu finden.
Lübeck, 11.04.2024
Junge Stimmen aus S¨¹dafrika
Zu einem Gesangsnachmittag unter dem Motto ?Junge Stimmen aus S¨¹dafrika¡° l?dt die Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) am Sonntag, 14. April ein. Ab 17 Uhr pr?sentieren drei Nachwuchstalente aus S¨¹dafrika ihre Gesangskunst. Auf dem Programm stehen Arien, Lieder und Duette von Schumann, Bizet, Gershwin und Leh¨¢r.
Monica Mhangwana (Sopran), Abongile Fumba (Mezzo-Sopran) und Siyabonga Maqungo (Tenor) haben am Kooperationsprogramm zwischen der MHL und dem ?Johannesburg International Mozart Festival¡° teilgenommen. So entstanden erste Kontakte zur MHL, wo sich die k¨¹nstlerisch au?ergew?hnlich ausdrucksstarken Nachwuchstalente nun dem ×ãÇòappÅÅÐаñer Publikum vorstellen werden.
MHL-Professor Florian Uhlig, k¨¹nstlerischer Leiter des Johannesburg International Mozart Festival: ?Siyabonga Maqungo ist der ?berflieger unserer Stipendiaten, und singt bereits mit ber¨¹hmten Dirigenten an den gro?en Opernh?usern: Staatsoper Berlin, wo ihn Daniel Barenboim ins Ensemble holte, Mail?nder Scala und Bayreuth. Ich freue mich sehr, ihn gemeinsam mit zwei hervorragenden s¨¹dafrikanischen S?ngerinnen in ×ãÇòappÅÅÐаñ pr?sentieren zu d¨¹rfen.¡° Von den drei Stipendiaten studiert die junge Sopranistin Monica Mhangwana im zweiten Semester im Masterstudiengang bei Prof. Manuela Uhl an der MHL.
Auf dem Programm stehen ber¨¹hmte Werke der Gesangsliteratur, unter anderem Schumanns ?Dichterliebe¡° sowie Arien, Lieder und Duette wie Bizets ?Seguedilla¡°, Gershwins ?Summertime¡° und Leh¨¢rs ?Dein ist mein ganzes Herz¡°. Am Klavier begleiten Yuka Senda, Robert Roche und Florian Uhlig. Das Konzert vermittelt einen spannenden Einblick in die klassische Gesangsausbildung an der MHL in Verbindung mit einem internationalen Stipendienprogramm.
Karten sind f¨¹r 14 und 19 Euro (erm??igt 8 und 12 Euro) in allen dem ×ãÇòappÅÅÐаñ-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen oder online unter www.mh-luebeck.de erh?ltlich.
Lübeck, 25.04.2024
MHL-Sinfonieorchester er?ffnet 32. Brahms-Festival ?Rausch¡°
?Rausch¡° hei?t das Motto des 32. Brahms-Festivals an der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL). Vom 3. Mai bis zum 12. Mai beleuchten rund 300 Mitwirkende den ?Rausch¡° in seinen zahlreichen Facetten ? vom Schaffensrausch bis hin zu den vielf?ltigen Formen des Berauschtseins durch Musik und Rauschmittel. Ein Schulkonzert im Rahmen des Projekts ?Musik in der Schule¡° (MusiS) macht am Freitag, 3. Mai den Festival-Auftakt. Das MHL-Sinfonieorchester unter Leitung von Christopher Schumann er?ffnet das Festival dann am Samstag, 4. Mai um 19.30 Uhr im Gro?en Saal der MHL mit Werken von Strauss, Ravel, Martin? und Berio. Als Solist ist der neue Oboenprofessor Sergio S¨¢nchez zu h?ren.
Das 32. Brahms-Festival verspricht Konzerterlebnisse rund um die Uhr, in der ?Langen Nacht des Rausches¡° sogar bis zum Sonnenaufgang. In 35 Konzerten sind Dozierende, Studierende und G?ste der MHL in verschiedenen Besetzungen zu h?ren. Prof. Wolfgang Sandberger, Projektleiter des Brahms-Festivals, ist ¨¹berzeugt: ?Die Musik erm?glicht Rauscherlebnisse wie wohl keine zweite Kunstform. Die vielf?ltigen Verbindungen von Rausch und Musik sind in unseren zahlreichen Konzertformaten zu erleben. Das Festival wird dabei selbst zu einem rauschhaften Vorhaben: Die MHL befindet sich in den Festivaltagen in einem Ausnahmezustand, wenn ¨¹ber 100 Ensembles proben und konzertieren.¡°
Das Festivalprogramm startet mit dem Pr?ludium am Samstag, 4. Mai um 18 Uhr: Moderiert von Christiane Irrgang (NDR), diskutieren Prof. Wolfgang Sandberger (Projektleitung) und Prof. Daniel Scholz (Musizierendengesundheit) ¨¹ber das Festivalmotto ?Rausch¡° und er?rtern die M?glichkeiten und Grenzen von Rauscherfahrungen im Zusammenhang mit Musik. Dozierende und Studierende pr?sentieren Musik von Brahms, Liszt sowie vom Dirigenten und Komponisten Ren¨¦ Leibowitz, mit seinem 1960 komponierten St¨¹ck ?Marijuana¡°.
Mit 80 jungen Musikerinnen und Musikern er?ffnet das MHL-Sinfonieorchester im Anschluss ab 19.30 Uhr unter Leitung des Gastdirigenten Christopher Schumann das Festival. Der zweite Kapellmeister an der Staatsoper Stuttgart springt f¨¹r die angek¨¹ndigte Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire ein, die kurzfristig absagen musste. Sergio S¨¢nchez ist als Solist in Martin?s Oboenkonzert zu h?ren. Das Werk lebt von starken Kontrasten, die im Finalsatz zu einem virtuosen Abschluss zusammenfinden. S¨¢nchez, der selbst an der MHL studiert hat und seit letztem Wintersemester die Nachfolge von Prof. Diethelm Jonas angetreten hat, sagt dazu: ?Martin?s Oboenkonzert fordert wie kaum ein anderes die Oboe mit ihren Klangfarben, ihrem Tonumfang und ihrer Flexibilit?t heraus. Als ich es mit 15 oder 16 zum ersten Mal h?rte, war ich ziemlich schockiert, weil es f¨¹r meine damals sehr tonalen Ohren so modern klang. Aber es ?ffnete etwas in mir und ganz allgemein hat sich mit dem Werk f¨¹r die Gattung Oboenkonzert ein Fenster der neuen M?glichkeiten aufgetan.¡°
Das MHL-Sinfonieorchester entf¨¹hrt weiterhin in den bizarren Walzertaumel von Maurice Ravels ?La Valse¡°, mit dem der franz?sische Komponist kurz nach dem ersten Weltkrieg den Untergang einer ganzen Epoche beschwor. Urspr¨¹nglich f¨¹r das Ballett geschrieben, wurde es 1920 als reines Orchesterst¨¹ck uraufgef¨¹hrt. In ausgefallener Besetzung stellen das MHL-Sinfonieorchester und ein MHL-Gesangsoktett au?erdem den dritten Satz aus der collagen-haften ?Sinfonia¡° vor, die Luciano Berio f¨¹r Leonard Bernstein schrieb ? musikalisch zug?nglich wie kaum ein anderes Werk der Nachkriegsavantgarde. Mahlers zweite Sinfonie macht der Komponist darin zu seinem Ausgangspunkt f¨¹r eine Reise durch die ganze Musikgeschichte ¨C die acht S?ngerinnen und S?nger singen und rezitieren, fl¨¹stern und schreien Texte von Samuel Beckett ¨¹ber die Vergeblichkeit aller Kunst. Ein purer Liebesrausch, wie ihn nur Richard Strauss komponieren konnte, erwartet das Publikum dann mit der ?Rosenkavalier-Suite¡° ¨C eine Hommage an Wien und den Wiener Walzer. Mit geradezu orgiastischer Musik portraitiert Strauss seine Operncharaktere und zeigt deutlich, dass es bei der Begegnung der Marschallin mit ihrem jugendlichen Liebhaber nicht nur beim Vorspiel bleibt. Dar¨¹ber hinaus geht es von den spirituellen Rauscherfahrungen in den morgendlichen Konzerten in St. Jakobi ¨¹ber die mitt?gliche Reihe ?Lunchtime Concerts¡° im Logenhaus zu ×ãÇòappÅÅÐаñ, die Nachmittagskonzerte in der Villa Brahms bis hin zu den Themenkonzerten am Abend immer wieder um musikalische Entgrenzungen. Das Abendkonzert ?Con Luigi¡° ist am Samstag, 11. Mai dem 100. Geburtstag von Luigi Nono gewidmet, einem der wichtigsten Akteure der europ?ischen Nachkriegs-Avantgarde und wird von 22 Uhr bis zum Morgengrauen zu einem langen ?Rausch der Nacht¡°. In der Brahms Night Lounge im CVJM ×ãÇòappÅÅÐаñ greifen Dozierende der MHL zu sp?ter Stunde mit Improvisationen die musikalischen Themen des Tages auf.
In Kooperation mit der MHL zeigt das Filmhaus den 2020 entstandenen Film ?Der Rausch¡° mit Mads Mikkelsen und schlie?lich ist das Brahms-Festival mit seinem Konzert ?Appassionato¡° auch wieder zu Gast im Atlantic Grand Hotel in Travem¨¹nde.
Das Sinfoniekonzert ?Rausch¡° wird am Sonntag, 5. Mai um 17 Uhr wiederholt. Karten sind f¨¹r 15 und 20 Euro (erm??igt 9 und 13 Euro) bei allen dem ×ãÇòappÅÅÐаñ-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen und online ¨¹ber www.luebeck-ticket.de erh?ltlich.
Beim Schulkonzert ?Klangrausch im Musiklabor¡° im Rahmen des Projekts ?Musik in der Schule¡° (MusiS) besteht bereits am Freitag, 3. Mai um 10.30 Uhr f¨¹r Schulklassen die M?glichkeit, in Kooperation mit dem TanzOrtNord (Ulla Benninghoven, Choreographie und Kim Tassia Kreipe, Tanz) sowie dem Posttheater Berlin (Hiroko Tanahashi, Videokunst) Ausschnitte aus dem Programm mit allen Sinnen zu erleben.
Weitere Informationen zum Konzertprogramm des Brahms-Festivals gibt es auf der Website der MHL unter www.brahms-festival.de.
Lübeck, 26.04.2024
?Ihr von Herzen ergebener Joh. Brahms¡° - ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Institut erweitert Sammlung um bedeutende Briefe des Komponisten
Das Brahms-Institut an der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) vermeldet zwei bedeutende Neuzug?nge f¨¹r seine Sammlung. Durch eine Schenkung und einen Ankauf befinden sich seit Kurzem zwei weitere Briefe des Komponisten Johannes Brahms im Besitz des Instituts, das seine mittlerweile mehr als 200 Schreiben umfassende Briefsammlung des Komponisten kontinuierlich ausbaut.
- Professor Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts, zu den beiden Neuerwerbungen: ?Brahms ist ein virtuoser Briefschreiber. Beide Schreiben spiegeln die feine Ironie und den Witz des Komponisten wider und erg?nzen unsere Sammlung auf hervorragende Weise.¡°
Johannes Brahms an Antonia Speyer-Kufferath
Die erste Neuerwerbung ist ein Brief von Johannes Brahms an die Sopranistin Antonia Speyer Kufferath (1857¨C1939). Sie ist einer gro?z¨¹gigen Schenkung der ehemaligen Generalbundesanw?ltin Prof. Monika Harms aus Hamburg zu verdanken. Der Brief bietet einen charmanten Einblick in das professionelle Networking des Komponisten. Die von Brahms gesch?tzte S?ngerin hatte mehrere Vorschl?ge f¨¹r gemeinsame Konzerte unterbreitet ¨C vom Liederabend bis zur Auff¨¹hrung von gr??eren Oratorien. In seinem Brief vom 30. Dezember 1884 sagt Brahms nun aber nur ein Konzert in Krefeld zu: ?Ich bin bescheiden u. nehme von Ihren sch?nen Anerbieten nur das kleinste: den Liedervortrag. [¡] Auf Crefeld freue ich mich dennoch, das werden Sie verstehen u. sich mit mir freuen auf h¨¹bsches Musiciren u. freundliches Beisammensein.¡° Das freundschaftliche Verh?ltnis von Brahms zu der S?ngerin spiegelt sich nicht zuletzt in der Unterschrift, ?Ihr von Herzen ergebener Joh. Brahms¡°. Antonia Speyer-Kufferath erh?lt ihre Gesangsausbildung bei Julius Stockhausen in Berlin und Pauline Viardot in Paris. Bis zu ihrer Heirat mit dem Musikschriftsteller Edward Speyer im Jahr 1885 ist sie eine international gefragte Konzert- und Oratoriens?ngerin.
Johannes Brahms an Fritz Simrock
Der zweite Brief, datiert auf den 30. Januar 1896 und adressiert an den Verleger Fritz Simrock, hat das Brahms-Institut bei einem Antiquariat erworben. Durch seinen ×ãÇòappÅÅÐаñ-Bezug ist das Schreiben f¨¹r das Brahms-Institut von besonderer Bedeutung: Brahms erw?hnt darin den Komponisten ?Bruhns aus ×ãÇòappÅÅÐаñ¡°, der ihm Klavierst¨¹cke widmen m?chte und sich daf¨¹r eine Empfehlung von Brahms erhofft. Dieser zeigt sich jedoch wenig begeistert von Bruhns und klagt gegen¨¹ber dem Verleger: ?Kann man auf so was grob, fein oder ¨¹berhaupt antworten!? [¡] Aber so was kommt jeden Tag, man kann sichs nicht arg genug vorstellen.¡° Jakob Ludwig Bruhns wird 1852 als j¨¹ngster Sohn des ×ãÇòappÅÅÐаñer Weinh?ndlers Karl Bruhns geboren. Seine Mutter Julie stammt aus einer th¨¹ringischen Musikerfamilie. Julia da Silva-Bruhns, die Mutter von Thomas Mann, ist seine Cousine. Als 26-J?hriger wird Bruhns Teilhaber der traditionsreichen elterlichen Weinhandlung an der Untertrave 111/112, geht aber bald darauf seinen musikalischen Neigungen nach. 1889/90 studiert er am Konservatorium in Leipzig. Bruhns komponiert eine Reihe von Klavierst¨¹cken, darunter ?50 St¨¹cke zu Carl Czernys Kunst der Fingerfertigkeit¡°, auf die im Brief Bezug genommen wird. Die Hoffnung, Brahms durch die Widmung zu einer Empfehlung des Werkes bewegen zu k?nnen, erf¨¹llt sich nicht. Die Klavierst¨¹cke erscheinen ohne die Widmung an Brahms im Verlag Schlesinger.
Der ?ffentlichkeit werden beide Briefe erstmals am Sonntag, den 16. Juni 2024, um 11 Uhr im Rahmen einer feierlichen Matinee in Anwesenheit von Prof. Monika Harms pr?sentiert. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung mit Liedern aus dem Repertoire von Antonia Speyer-Kufferath und Werken von Jakob Ludwig Bruhns.
?ber das Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV)
Die beiden neuen Briefe werden in das Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV) aufgenommen, ein wichtiges digitales Grundlagenwerk f¨¹r die Forschung zu Leben und Werk von Johannes Brahms. Entstanden als Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), geh?rt es zu den weltweit am meisten beachteten Projekten des ×ãÇòappÅÅÐаñer Instituts. Knapp 11.000 Schreiben von und an Johannes Brahms, die weltweit verstreut in Archiven, Bibliotheken und Privatbesitz liegen, sind dort dokumentiert. Das Brahms-Institut setzt sich aktiv daf¨¹r ein, diese wertvollen historischen Dokumente zu bewahren und der ?ffentlichkeit nicht nur digital, sondern auch in wechselnden Ausstellungen zu pr?sentieren.
Lübeck, 30.04.2024
Brahms-Festival startet am 3. Mai ¨C Einladung zu 35 musikalischen Rauscherfahrungen
Vom 3. Mai bis zum 12. Mai laden rund 300 Mitwirkende der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) zu au?ergew?hnlichen Konzerterlebnissen rund um die Uhr ein, in der ?Langen Nacht des Rausches¡° sogar bis zum Sonnenaufgang. Die verschiedenen Konzertformate widmen sich dem Rausch in der Musik: vom ekstatischen Tanz- und Klangrausch ¨¹ber den Liebesrausch bis hin zu spirituellen und toxischen Rauscherfahrungen.
Ein Sch¨¹lerkonzert unter dem Motto ?Klangrausch im Musiklabor¡° macht am Freitag, 3. Mai um 10.30 Uhr den Auftakt zum diesj?hrigen Brahms-Festival unter dem Motto ?Rausch¡°. Im Rahmen des Projekts ?Musik in der Schule¡° (MusiS) k?nnen Schulklassen, die am MusiS-Projekt beteiligt sind, Ausschnitte aus dem Programm des Sinfoniekonzerts mit allen Sinnen erleben. Das Konzert findet in Kooperation mit dem TanzOrtNord (Ulla Ben-ninghoven, Choreographie und Kim Tassia Kreipe, Tanz) sowie dem Posttheater Berlin (Hiroko Tanahashi, Videokunst) statt.
Am Samstag, 4. Mai beginnt der Festivaltag um 17 Uhr mit der Pr?sentation eines neuen Bildes f¨¹r die ?Brahms-Galerie¡° der MHL. Prof. Oliver Korte, MHL-Vizepr?sident f¨¹r Veranstaltungen und Forschung, stellt zusammen mit dem K¨¹nstler Jakob Rieke im oberen Konzertfoyer das neue Werk vor.
Um 18 Uhr l?dt die MHL am Samstag, 4. Mai mit dem ?Pr?ludium¡° zur Einf¨¹hrung in das diesj?hrige Festival: Moderiert von Christiane Irrgang (NDR), diskutieren Prof. Wolfgang Sandberger (Projektleitung) und Prof. Daniel Scholz (Musizierendengesundheit) ¨¹ber das Festivalmotto ?Rausch¡° und er?rtern die M?glichkeiten und Grenzen von Rauscherfahrungen im Zusammenhang mit Musik. Dozierende und Studierende pr?sentieren Musik von Brahms, Liszt sowie vom Dirigenten und Komponisten Ren¨¦ Leibowitz, mit seinem 1960 komponierten St¨¹ck ?Marijuana¡°.
Mit 80 jungen Musikerinnen und Musikern er?ffnet am Samstag, 4. Mai ab 19.30 Uhr das MHL- Sinfonieorchester unter Leitung des Gastdirigenten Christopher Schumann (Stuttgart) das Festival. Sergio S¨¢nchez, der selbst an der MHL studiert und zum letzten Wintersemester die Nachfolge von Prof. Diethelm Jonas angetreten hat, ist als Solist in Martin?s Oboenkonzert zu h?ren. Weiterhin stehen Maurice Ravels ?La Valse¡°, der dritte Satz aus Berios collagenhafter ?Sinfonia¡° sowie die ?Rosenkavalier-Suite¡° von Richard Strauss ¨C eine liebesrauschhafte Hommage an den Wiener Walzer auf dem Programm.
In den weiteren Festivalereignissen geht es von den spirituellen Rauscherfahrungen der morgendlichen Reihe ?Rausch ¨C Sturm ¨C Wind¡° in St. Jakobi ¨¹ber die mitt?glichen ?Lunchtime Concerts¡° im Logenhaus zu ×ãÇòappÅÅÐаñ, die Nachmittagskonzerte in der Villa Brahms bis hin zu den Themenkonzerten am Abend u.a. unter dem Motto ?Rausch der Jugend¡°, ?Spiritueller Rausch¡°, ?Tanzen und Substanzen¡° und ?Klangrausch¡°. Der lange ?Rausch der Nacht¡° startet am Samstag, 11. Mai mit dem Themenkonzert ?Con Luigi¡° das dem 100. Geburtstag von Luigi Nono gewidmet ist, einem der wichtigsten Akteure der europ?ischen Nachkriegs-Avantgarde. Von 22 Uhr bis zum Sonnenaufgang geht der lange ?Rausch der Nacht¡° im Anschluss in beiden Konzerts?len mit 15 rauschhaften Werken aus verschiedenen Epochen weiter.
In der Brahms Night Lounge im CVJM um 22.30 Uhr greifen Dozierende der MHL mit Improvisationen die musikalischen Themen des Tages auf. In Kooperation mit der MHL zeigt am Sonntag, 5. Mai um 20.15 Uhr das Filmhaus den 2020 entstandenen Film ?Der Rausch¡° mit Mads Mikkelsen und schlie?lich ist das Brahms-Festival mit seinem Konzert ?Appassionato¡° auch wieder zu Gast im Atlantic Grand Hotel in Travem¨¹nde.
Karten f¨¹r das Brahms-Festival sind bei allen dem ×ãÇòappÅÅÐаñ-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen und online ¨¹ber www.luebeck-ticket.de erh?ltlich. Das detaillierte Programm ist unter www.brahms-festival.de zu finden.
Das ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Festival findet seit 1992 und in diesem Jahr zum 32. Mal statt. Nach und nach wurden Spielst?tten und Konzertformate erweitert. Es pr?sentieren sich j?hrlich rund 300 Musikerinnen und Musiker der MHL. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Erkenntnis und musikpraktische Umsetzung die bestm?gliche Verbindung ein. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Lübeck, 10.05.2024
200. Konzert der ?Wir in¡°-Reihe ? Ensemble ?Alte Musik 415¡° spielt Jubil?umskonzert in Schleswig
Zum 200. Konzert der Reihe ?Wir in¡°, die Studierende der Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) seit ¨¹ber zehn Jahren in zahlreiche schleswig-holsteinische St?dte f¨¹hrt, l?dt die MHL am Donnerstag, 16. Mai um 19 Uhr in den Plenarsaal des Schleswiger Oberlandesgerichtes ein. Das MHL-Ensemble ?Alte Musik 415¡° pr?sentiert aus Anlass des Jubil?ums festliche Musik des Barock unter Leitung des niederl?ndischen Experten Pieter-Jan Belder.
Erstmals ist die MHL in den R?umen des Oberlandesgerichtes in Schleswig mit ihrer Reihe ?Wir in¡° zu Gast. Seit 2011 gehen Studierende der MHL auf Reisen und konzertieren in verschiedenen St?dten in Schleswig-Holstein und mittlerweile auch Mecklenburg-Vorpommern, zu denen unter anderem Bad Bramstedt, Eutin, Itzehoe, Kiel, M?lln, Neum¨¹nster, Schleswig und Sch?nberg geh?ren.
Zum 200. Konzert stellt das internationale MHL-Ensemble ?Alte Musik 415¡° Werke der barocken Komponisten Telemann, Johann Sebastian Bach, Leclair und Vivaldi auf historischen Instrumenten vor. Interpreten sind Aseman Esmaeilzadeh (Oboe), Johann St?tzer und Anahita Kanzadeh (Violine), Isabel Gascon Machin (Cello), Nataliya Abryutina und Gregor Fr¨¹h (Cembalo). Pieter-Jan Belder (Blockfl?te und Cembalo), ein ausgewiesener Fachmann der historischen Auff¨¹hrungspraxis mit gro?er Konzerterfahrung, leitet nicht nur das Ensemble, er verantwortet zudem die Alte-Musik-Ausbildung an der MHL. Neben Telemanns farbenreichem Quartett in a-Moll f¨¹r Blockfl?te, Oboe, Violine und basso continuo (b. c.) steht eines der zahlreichen Concerti f¨¹r zwei Violinen, Blockfl?te und b. c. von Vivaldi auf dem Programm. Die geografische Spur f¨¹hrt dabei von Venedig ¨¹ber Wien nach Hamburg und erm?glicht dem Publikum h?rendes Eintauchen in unterschiedliche Musikauffassungen des Nordens und S¨¹dens. Kaum denkbar ist ein Konzert dieser Ausrichtung ohne den Thomaskantor und Multiinstrumentalisten Johann Sebastian Bach, der neben der Vielzahl geistlicher Werke auch erbauliche weltliche Musik geschaffen hat ¨C er selber sah das eine untrennbar mit dem anderen verwoben. Die Violinsonate in A-Dur (BWV 1015) und die Oboensonate in g-Moll (BWV 1030) bereichern das Konzert, das Einblicke in die facettenreiche Ausbildung an der MHL erm?glicht.
Der Eintritt zum Jubil?umskonzert ist frei, Spenden sind erbeten.
Die Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ, Schleswig-Holsteins einzige Musikhochschule, widmet sich der k¨¹nstlerischen, p?dagogischen und wissenschaftlichen Vermittlung von Musik. Sie bildet rund 500 Studierende aus 45 Nationen zu Solisten, Kammer- und Orchestermusikern, S?ngern, Komponisten, Kirchenmusikern und Musikp?dagogen aus und ist zugleich einer der gr??ten Konzertveranstalter des Landes. Mit der 2011 begr¨¹ndeten Konzertreihe ?Wir in¡° zeigt die Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ nicht nur an ihrem ×ãÇòappÅÅÐаñer Stammsitz Pr?senz, sondern an zahlreichen Spielorten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Lübeck, 16.05.2024
Brahms-Festival 2024 ¨C MHL zieht positive Bilanz
Vom 3. bis zum 12. Mai veranstaltete die Musikhochschule ×ãÇòappÅÅÐаñ (MHL) das 32. Brahms-Festival unter dem Motto ?Rausch¡°. Mit rund 4.000 Besuchen der 36 Konzerte an acht verschiedenen ×ãÇòappÅÅÐаñer Spielst?tten, kn¨¹pfte das Brahms-Festival an den Erfolg des Vorjahres an. Mehr als 300 MHL-Angeh?rige und G?ste widmeten sich in ¨¹ber 70 verschiedenen Ensembles dem Rausch in der Musik. Neben den tradierten Konzertformaten gab es au?ergew?hnliche Konzerterlebnisse wie den ?Rausch der Nacht¡° mit Musik rund um die Uhr bis zum Sonnenaufgang.
Neben dem Namensgeber des Festivals wurde dabei auch der Jubilar Luigi Nono gew¨¹rdigt. Der Projektleiter des Festivals, Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, zieht eine positive Bilanz: ?Die Sehnsucht nach Rausch war gro?, das Motto sehr aktuell. Gro?artig, wozu die Musikhochschule k¨¹nstlerisch im Stande ist. Im 32. Jahr ist das Brahms-Festival mit seinen vielseitigen Konzertformaten und moderierten Veranstaltungen aus ×ãÇòappÅÅÐаñ nicht mehr wegzudenken!¡°. Sandberger hat das Brahms-Festival in diesem Jahr zum letzten Mal kuratiert. Rund um die Uhr gab es Gelegenheiten, musikalische Rauscherfahrungen zu sammeln, die mit der Morgenreihe um 8.30 Uhr in St. Jakobi begannen und mit einer Brahms-Night-Session ab 22.30 Uhr im CVJM ausklangen. Zu den bestbesuchten Konzerten geh?rte das Er?ffnungskonzert mit dem MHL-Sinfonieorchester unter Leitung des Gastdirigenten Christopher Schumann: Allein 400 Sch¨¹lerinnen und Sch¨¹ler der im MusiS-Projekt (Musik in der Schule) zusammengeschlossenen Schulen kamen zum ?Klangrausch im Musiklabor¡°, um Ausschnitte aus dem Sinfoniekonzert zu erleben. Besonders erfolgreich waren auch die Konzerte der Morgenreihe in St. Jakobi sowie die moderierten Konzerte: die mitt?gliche Reihe der ?Lunchtime-Concerts¡° im Logenhaus und die Nachmittagskonzerte in der Villa Brahms.
Das ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Festival findet seit 1992 statt. Besonderheiten des ×ãÇòappÅÅÐаñer Brahms-Festivals sind das gemeinsame Auftreten der renommierten Dozierenden mit ihren Studierenden und die f?cher¨¹bergreifende Zusammenarbeit, die immer wieder neue Konzertformate und Ensembles hervorbringt. Sie verleihen dem Brahms-Festival ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Kultur- und Hochschullandschaft. Nach und nach wurden Spielst?tten und Konzertformate erweitert. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Begleitung und k¨¹nstlerische Umsetzung eine enge Verbindung ein. Das Programm wird in Abstimmung mit dem Brahms-Institut konzipiert, das eine der gr??ten Sammlungen zu Leben und Werk des in Hamburg geborenen Komponisten beherbergt. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
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